Spielst du schon Golf oder hast du noch … – Ich spare die Klischees aus und beschreibe einfach mal, wie ich selbst auf die Idee komme, eine Sportart auszuprobieren, die mit dem Vorurteil behaftet ist, elitär zu sein und nur von alten Menschen praktiziert zu werden. Was so nicht stimmt, wie ich schon vorher wusste. Bei der Pressereise nach Djerba, Touristeninsel in Tunesien, steht das Angebot auf dem Programm, und ich lasse mich nicht bitten.
Eingeladen hat uns der Djerba Golf Club. Der 1995 gegründete Club bietet auf 90 Hektar eine Golfanlage mit drei 9-Loch-Parcours, die allein schon durch ihren landschaftlichen Reiz besticht. Grüne, sanfte Hügel wechseln sich mit Palmen und Strandflächen mit faszinierendem Weitblick ab.
Selbst wenn das Golf Spielen keinen Spaß gemacht hätte – die Fahrt im Caddy allein schon ist den Besuch wert.
Doch damit gebe ich mich noch nicht zufrieden. Ich will es jetzt wissen: Was ist dran am Golfen? Ist das Sport? Oder Spaziergang mit einem Schläger, den man ja gut auch als Stock benutzen könnte (siehe oben: Vorurteile)?
Auf erstere Möglichkeit deuten bereits die ersten Anleitungen unseres Golflehrers Ezedine Fouda. Ich soll in eine leichte Hockstellung gehen, den Rücken gerade, aber leicht nach vorn gebeugt. Die Hände bekommen exakte Positionen am Schläger, der ebenso exakt am Ball ansetzen soll. Markierungen helfen, die Richtung zu bestimmen.
Die erste Übung kommt mir noch sehr vertraut vor vom Minigolf. Es gilt, aus kurzen Abständen den Golfball in sein Loch zu bugsieren. Was wie damals beim Minigolfen nach mehr oder weniger zahlreichen Versuchen ganz gut gelingt.
Doch nun geht es weiter zum Golfabschlagplatz. Von da aus sehen wir Schilder mit 50-Meter-, 100-Meter- und noch weiteren Markierungen. Kein Problem, denke ich. Die kleine Kugel schieße ich doch um den Erdball rum. Ich hole aus und – haue in die Luft.
Und schon wieder geht es los mit präzisen Anweisungen. „Arme gerade halten“, gebietet Ezedine. „Sie bilden eine Linie mit dem Golfschläger.“ Ok. Weitere Abschlagversuche. Finde den Fehler: Ich halte die Arme einfach nicht gerade.
Doch schließlich passiert das, was jeder Sportler, Tänzer, Musiker sicher kennt: Plötzlich macht es Klick, und es klappt. Zack – den Ball über die 50-Meter-Linie geschossen. Wumm – nochmal. Und nochmal.
Ich bin ganz stolz – bis Ezedine sagt: „Du machst das mit zu viel Kraft.“ Ich soll den Ball mit Schwung schlagen, nicht mit Kraft. Das war ein sehr guter Tipp, wie ich am Abend merke. Da spüre ich den Golfarm, aber heftig. Trotzdem: Es hat sich gelohnt, das Golfen mal auszuprobieren. Fazit: Ist doch sportlicher, als die Vorurteile suggerieren.
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Eingeladen zu der Pressereise hatten das Fremdenverkehrsamt Tunesien und der Reiseveranstalter KiteWorldWide.
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